Der Eremit Alfred Sicora
Auskunft des Heimatmuseum Camburg von 2006
Sigora soll von 1945 - 1957 im Stautz gelebt haben.
Er war verheiratet und hatte 2 Söhne Tau und Ley.
Im Krieg war er verschüttet worden und lebte wahrscheinlich deswegen im Stautz in der Natur.
1957 soll er nach Stadtroda in ein Altersheim gekommen sein und nicht mehr lange gelebt haben.
Quelle: Margit Herzog, Heimatmuseum Camburg (05.06.2006)
Brief an Jürgen Wolf, Tümpling
Aus der Chronik der Orte Schieben und Tultewitz von 2009
Im Stautz, dem Schiebener Wald, wohnte nach dem Ende des II. Weltkrieges - von schweren Kriegserlebnissen an der Front geprägt - in selbstgewählter Waldeinsamkeit sommers wie winters in einer dichten Laubhütte der Eremit ALFRED SICORA.
Gutmütig lebte er hier 1945 - 1956 durch seiner Hände Arbeit vom Garten- und Obstbau der Einsiedelei hinter einer verhauähnlichen Grundstückseinfriedung.
Vorüberziehenden Wanderern, Familien oder Gruppen predigte er - wenn sie es denn hören wollten - mit fester, klarer Stimme und starker innerer Bewegung das Evangelium und forderte seine Mitmenschen gütig zu Reue, Buße und Umkehr vom sündigen Weg der stolzen „Herrenmenschen“ als Grundübel des deutschen Wesens auf.
Dabei hielt er jedoch einen aus der bitteren Erfahrung wohlbedachten „Sicherheitsabstand“ zu seinen nicht immer ehrfürchtigen oder berechenbaren Besuchern.
Quelle: Heimatpfleger Uwe Becker, Camburg, 2009
(Chronik der Orte Schieben und Tultewitz)
Mündliche Überlieferungen
Alfred Sicora hatte noch seine Familie in Schieben im Unterdorf, die ihn im Winter unterstützten.
Er wohnte auf der Plantage der Familie Tiller unterhalb Abtlöbnitz.
Die Polizei holte ihn 1957 aus seiner Höhle.